Tl;dr: EFRAG erhält ESRS Mandat | Stop the clock | Stellungnahme zur Taxonomie | EZB fordert differenziertes Vorgehen
Die Anzeichen verdichten sich: Bereits nächste Woche werden wir mehr zum Omnibus Verfahren wissen. Doch auch in anderen Themen ist kein Stillstand. Am 21.03 hat die EU Platform on Sustainable Finance einen neuen Bericht veröffentlicht, indem ein freiwilliger "SME Sustainable Finance Standard"vorgeschlagen wird. Oder Doch auch damit nicht genug: Beispielsweise wurde diese Woche der Carbon Border Adjustment Mechanism im Parlament diskutiert, sowie weiterführende Berichte von DRSC & EU Sustainable Finance Plattform veröffentlicht.
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ESRS-Verschlankung: EFRAG erhält erneut das Mandat
Die EU-Kommission hat entschieden: EFRAG soll die geplante Reduzierung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) übernehmen. Bis zum 31. Oktober 2025 soll ein Vorschlag vorliegen – mit dem Ziel, die neuen Standards ab 2027 (optional 2026) anzuwenden.
Updates zum Omnibus
Der Rat der EU hat eine Verhandlungsposition zum „Stop-the-Clock“-Mechanismus beschlossen, um EU-Unternehmen von regulatorischen Belastungen zu entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Konkret sieht der Beschluss eine zweijährige Verschiebung der Umsetzung der CSRD-Anforderungen für große Unternehmen und börsennotierte KMU vor, die noch nicht berichten, sowie eine einjährige Verlängerung der Umsetzungsfrist der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Die polnische Ratspräsidentschaft hebt hervor, dass die Vereinfachung der Gesetzgebung Priorität habe, um Rechtssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Nun beginnen Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, das am 1. April über ein Dringlichkeitsverfahren entscheidet. Die EU-Mitgliedstaaten streben einen raschen Abschluss der Beratungen bis Juni 2025 an.
Stellungnahme der EU-Plattform zur Taxonomie-Anpassung
Die EU-Plattform für nachhaltige Finanzen äußert in einer aktuellen Stellungnahme Bedenken gegen eine Abschwächung der Berichtspflichten im Rahmen der CSRD und betont die Notwendigkeit einer engen Verzahnung mit der Taxonomie-Verordnung. Die Plattform mahnt an, dass geplante Änderungen zu erheblichen Datenverlusten führen könnten und fordert zusätzliche Leitlinien, um Unternehmen die Einhaltung der Taxonomievorgaben zu erleichtern.
DRSC und AFRAC kritisieren freiwillige KMU-Standards
In einem gemeinsamen Brief kritisieren DRSC und AFRAC die aktuellen Entwürfe für freiwillige Nachhaltigkeitsstandards für nicht börsennotierte KMU (VSME). Die Institutionen bemängeln insbesondere unklare Formulierungen und zu komplexe Anforderungen, die KMU möglicherweise überfordern könnten. Sie fordern eine Überarbeitung der Standards, um eine realistischere und praktikablere Umsetzung zu ermöglichen.
Die EZB zu Omnibus
Die Finanzaufsichtsbehörden, insbesondere die EZB, mahnen im Zuge der aktuellen Omnibus-Debatte zu einer ausgewogenen Vereinfachung der Nachhaltigkeitsregulierung. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsgremiums der EZB unterstützt zwar eine differenzierte Vereinfachung der Berichtspflichten, warnt jedoch davor, diese zu stark zu reduzieren, da Banken sonst die erforderlichen Informationen fehlen könnten, um klimabezogene Risiken effektiv zu bewerten. Er betont zudem, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht als Vorwand dienen sollte, um wichtige regulatorische Maßnahmen abzuschwächen. Eine aktuelle Analyse der EZB unterstreicht, dass CSRD, CSDDD und die EU-Taxonomie wichtige Instrumente zur Verhinderung von Greenwashing sind, sofern zentrale Elemente dieser Regulierung trotz Vereinfachungen erhalten bleiben.
Übrigens: Immer mehr ESRS Berichte werden öffentlich
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